Friday, February 23, 2007

Erste Eindrücke aus Newcastle


In den letzten Tagen sammelte ich sehr viele Eindrücke. Alles war neu für mich, ich lernte sooo viele Leute kennen wie selten in meinem Leben davor. Aber nun der Reihe nach:

Schon auf dem Hinweg passierten Sachen, die so in Deutschland fast nicht denkbar sind. Von der Haltestelle zur Uni musste ich wegen dem vielen Gepäck mit dem Taxi fahren. Also ging ich zu so Fahrkartenverkäufer hin und fragte ihn nach dem Taxistand. Während dessen kam ein (fremder) Mann auf mich zu und fragte mich, wo ich den hin wollte. Als ich ihm dann sagte, ich müsse zur Uni, meinte er wie selbstverständlich: „Yeah, I can give you a ride!“ Diese Freundlichkeit vorerst mit europäischer Skepsis aufgegriffen, fuhr ich dann doch mit. Und siehe da, er fuhr mich wirklich direkt vors Wohnheim! Sehr nett!

Im Wohnheim wurde ich dann sofort von meinem „resident Assistant“ Spraddy abgeholt. Er wohnt schon länger im Evatt-House und ist mein Ansprechpartner für alle Fragen bez. Wohnheim und Uni. Er ist sehr nett, aber wie die meisten anderen Australier sehr schwer zu verstehen. Sie sprechen teilweise Wörter total anders aus als wir es in Deutschland gelernt haben.

Das Wohnheim ist auch total anders als in Deutschland. Es sind mehrere verteilte Häuser, jeweils nur einen Stock hoch. Ich wohne im Block B – Be first! ist unser Spruch.

Gleich einen Tag nach Einzug begannen dann die verschiedenen Orientierungswochen. Es gibt eine von der Uni (eher langweilig), eine für International Students (schon besser) und eine vom Evatt-House (fast nur saufen). Ich bin meistens bei der vom Evatt-House. Auf dieser O-Phase sind allerdings sehr viele junge Leute. Hier in Australien sind viele erst 18 oder sogar 17 Jahre alt, wenn sie anfangen zu studieren. Wenn die das erste Mal Alkohol drinken, geht’s halt ziemlich ab. Genauso sind die Amerikaner. Die müssen natürlich ihre Studienzeit hier ausnutzen, weil sie zurück in Amerika bis 21 kein Alkohol drinken dürfen – die hauen sich jeden Tag weg! Es sind aber alle sehr nett und aufgeschlossen…

Leider hab ich noch kein Internet, so dass ich mich längere Zeit mich melden konnte. Spätestens nächste Woche sollte dann aber alles da sein, dann kann ich auch telefonieren. Ich muss schon zugeben, ein bissle vermisse ich die Heimat schon, zumal auch langsam das Gefühl schwächer wird, im Urlaub zu sein. Langsam realisiere ich, dass ich fast ein ganzes Jahr hier sein werde. Auf meinem Stock bin ich übrigens der einzige deutschsprachige Student, was mein Englisch hoffentlich bald etwas verbessern wird. Außer einem Ami (aus Chicago) sind alle aus Australien (insgesamt sind wir 10 Leute).

Die Strände:

Heute waren wir am Strand und es ist wunderschön! Selten sah ich solch naturbelassene Strände, die menschenleer und nicht verbaut sind, wirklich umwerfend. Da können die Strände von Sydney locker einpacken. Ein Grund mehr sich ein Auto zu kaufen, so kommt man besser zum Strand und ist einfach flexibler. Alle Strände sind bewacht, falls mal die Strömung zu stark, die Wellen zu hoch, Quallen oder Haie kommen :-). Heute gab es ein paar kleine blaue Quallen (siehe Foto), die allerdings eher ungefährlich sind. Die Rettungsschwimmer warnen immer rechtzeitig davor. Die goldenen Regel lautet: Sobald die Aussis ins Wasser gehen, kannst du auch rein! Ich habe gehört, weiter nördlich (Richtung Great Barrier Reef ) gibt es noch viel schönere Strände (NOCH schöner?), die durch ihre breiten Dünen begeistern. Muss ich auch mal hin.

Das Wetter:

Da hier ja gerade Sommer ist, ist es sehr warm. Tagsüber scheint fast immer die Sonne, New South Wales hat seit Jahren eine Dürreperiode. Nachts ist es meistens nicht kälter als 20 Grad, was auf der einen Seite sehr angenehm ist, aber auch am Schlafen hindern kann. Am schönsten ist es am Meer, da weht immer eine leichte Brise, das ist sehr angenehm.

Die Uni:

Total anders als in Deutschland, hier gibt es einen sehr großen Campus, mit wirklich viel Platz zwischen den Universitätsgebäuden und den Sportplätzen. Läuft man von dem einen Gebäude zum nächsten, überquert man manchmal Brücken, die direkt durch den Urwald zu führen scheinen. Zum Urwaldfeeling tragen weiter die zahlreichen Moskitos bei, die einen regelmäßig stechen. Einen Tod muss man eben sterben :-) Ansonsten hab ich noch nicht viel gesehen, die Uni beginnt ja erst nächste Woche.

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